Häusliche Gewalt
Häusliche Gewalt betrifft Menschen aller Geschlechter, Altersgruppen, sozialen Schichten und kulturellen Hintergründe. Frauen und Kinder sind am stärksten betroffen. Die Dunkelziffer ist dabei hoch, da viele Fälle nicht gemeldet werden. Im Jahr 2023 zählte das Bundeskriminalamt 256.276 Opfer von häuslicher Gewalt. Das sind 6,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Folgen häuslicher Gewalt sind tiefgreifend, nicht nur für die Betroffenen. Häusliche Gewalt hat erhebliche gesellschaftliche Kosten, bspw. für Gesundheitsversorgung, Polizeieinsätze, Rechtsverfahren und soziale Dienstleistungen. "Allein die direkten Kosten belaufen sich auf 803 Millionen Euro", sagt der Wirtschaftswissenschaftler und Buchautor Boris von Heesen. Dazu zählen Kosten für Polizei,
Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen
Seit 1994 gelten reproduktive Rechte als Menschenrechte. Das bedeutet, dass jeder Mensch das Recht hat, selbstbestimmt und frei über den eigenen Körper zu entscheiden, auch darüber, eine Schwangerschaft auszutragen oder nicht. Trotzdem sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland verboten und nur unter bestimmten Voraussetzungen straffrei. Die Illegalität von Abtreibungen sorgt für Stigmatisierung und Diskriminierung der ungewollt Schwangeren. Dazu kommt, dass die medizinische Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen kein regulärer Teil der gynäkologischen Ausbildung ist. Die Zahl der Praxen in Deutschland, die Abtreibungen durchführen, hat sich in den vergangenen 20 Jahren fast halbiert. 2003 zählte das Statistische Bundesamt noch rund 2.000 Stellen, wo
Schutz von Trans und nicht-binären Menschen
Jeder Mensch hat das Recht auf Gleichbehandlung und die Achtung seiner Würde, unabhängig von Geschlechtsidentität oder -ausdruck. Studien zeigen, dass trans und nicht-binäre Menschen häufig Diskriminierung erfahren, sei es im Arbeitsleben, im Gesundheitswesen, in Bildungseinrichtungen oder im täglichen Leben. Diese Diskriminierung kann schwerwiegende Folgen haben, wie erhöhte Raten von psychischen Erkrankungen, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit. Die registrierte Zahl der Angriffe gegen queere Menschen steigt in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Laut Bundeskriminalamt und Bundesinnenministerium wurden 2023 1.499 Straf- und Gewalttaten im Bereich „sexuelle Orientierung“ und 854 Fälle im Bereich „geschlechtsbezogene Diversität“ gemeldet. Das bedeutet, dass Angriffe gegen trans und
Geschlechterspezifische Diagnostik & Behandlung
Eine gezielte Ausbildung des medizinischen Personals in geschlechterspezifischer Diagnostik und Behandlung ist unerlässlich, um die medizinische Versorgung aller Menschen zu optimieren, Fehldiagnosen zu vermeiden und Ungerechtigkeit zu beseitigen. Körper sind unterschiedlich: Das Geschlecht eines Menschen kann Auswirkungen auf Krankheitsverläufe, Symptome und die Wirksamkeit von Therapien haben. Zum Beispiel manifestieren sich Herzinfarkte bei Frauen oft anders als bei Männern, was ohne spezifisches Wissen zu Fehldiagnosen führen kann. Aus dem Herzinfarktregister geht hervor, dass Männer zwar häufiger Herzinfarkte erleiden als Frauen, Frauen jedoch häufiger an einem Herzinfarkt versterben. Mehr Frauen als Männer sterben an einem Herzinfarkt, bevor sie eine Klinik
Geschichte der Frauenbewegung
Die Geschichte der Frauenbewegung zeigt die historischen Kämpfe und Erfolge für Gleichberechtigung. Wenn in der Schule über diese Entwicklungen gesprochen wird, verstärkt das das Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit und fördert Empathie sowie ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen, denen verschiedene Gruppen gegenüberstehen. Die Frauenbewegung hat viele inspirierende Persönlichkeiten hervorgebracht, deren Geschichten Mut machen und als Vorbilder dienen können. Junge Menschen lernen, wie individueller Einsatz und kollektives Handeln gesellschaftliche Veränderungen bewirken können. Darüber hinaus zeigt die Geschichte der Frauenbewegung, wie gesellschaftliche Veränderungen erreicht wurden und wie diese Entwicklungen Teil der größeren sozialen und politischen Geschichte sind. Ein umfassendes Geschichtsverständnis
Parität in der Politik
Politik betrifft alle Menschen. Große Entscheidungen sollten deshalb von Männern und Frauen gemeinsam getroffen werden, schließlich bilden Frauen ungefähr die Hälfte der Bevölkerung. Nur ein Drittel der Abgeordneten im Deutschen Bundestag sind Frauen. Ein Gesetz, das Parteien verpflichtet, zur Hälfte Frauen als Kandidatinnen aufzustellen, würde dafür sorgen, dass die Interessen von Frauen besser vertreten werden. Unterschiedliche Perspektiven führen zu besseren Entscheidungen. Frauen bringen andere Erfahrungen und Sichtweisen in die Politik ein. Wenn mehr Frauen in der Politik sind, ermutigt das andere Frauen, sich auch politisch zu engagieren. Mädchen und junge Frauen sehen, dass sie genauso gut in der
Sicherheit im Öffentlichen Raum
Viele Frauen fühlen sich in Städten oft unsicher. Das zeigt eine Umfrage der NGO Plan International. In Berlin, Hamburg, Köln und München bewerteten 1.000 Frauen 80 Prozent der markierten Orte als unsicher. Gründe dafür waren aufdringliche Sprüche, schlecht beleuchtete Straßen, Verfolgungen und belästigende Berührungen. Jede vierte Frau hat im Laufe ihres Lebens sexuelle Belästigung erlebt und jede fünfte wurde verfolgt, beschimpft oder bedroht. Die häufigsten Gründe für unsichere Orte sind suspekte Personen (28 Prozent), schlechte Beleuchtung (22 Prozent) und sexuelle Belästigung (17 Prozent). Es ist wichtig, dass öffentliche Einrichtungen und Parkanlagen so gestaltet werden, dass Frauen sich sicher
Geschlechterquoten für Führungspositionen
Eine Geschlechterquote ist eine Regel, die festlegt, dass ein bestimmter Prozentsatz von Führungspositionen in Unternehmen mit Frauen besetzt werden muss. In Deutschland gibt es seit 2016 eine solche Quote für Aufsichtsräte. Sie besagt, dass mindestens 30% der Mitglieder Frauen sein müssen. Diese Regel gilt für börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen. Wenn ein Unternehmen diese Quote nicht erfüllt, müssen frei werdende Positionen so lange mit Frauen besetzt werden, bis die 30%-Marke erreicht ist. Findet sich keine weibliche Anwärterin für den Platz, bleibt er leer. Das Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen verpflichtet außerdem etwa 3.500
Gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit
In Deutschland gibt es immer noch einen großen Unterschied in den Löhnen von Männern und Frauen. Dieser Unterschied wird als Gender Pay Gap bezeichnet. Der unbereinigte Gender Pay Gap beträgt 18%. Das bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 18% weniger verdienen als Männer. Der bereinigte Gender Pay Gap, der Unterschiede in Berufserfahrung, Bildung und Arbeitszeit berücksichtigt, liegt bei 6%. Gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit sind wichtig für Geschlechtergerechtigkeit. Das Entgelttransparenzgesetz soll helfen, diese Lücke zu schließen. Es sorgt für mehr Transparenz in den Lohnstrukturen. Eine wichtige Studie von Ute Klammer und Sarah Lillemeier vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ)
Gleichberechtigte Care-Arbeit
Fast die Hälfte aller Väter mit Kindern unter zehn Jahren (45%) wünscht sich eine partnerschaftliche Aufteilung der Kinderbetreuung. Das zeigen Umfragen des Instituts für Demoskopie in Allensbach. Weniger als ein Fünftel (17 %) aller Väter geben jedoch an, dass sie eine solche Arbeitsteilung praktizieren. Frauen leisten täglich 44,3% mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer, der Unterschied wird als Gender Care Gap bezeichnet. Das bedeutet, Frauen verwenden im Durchschnitt 79 Minuten mehr pro Tag für Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit und Ehrenamt. Dieser ungleiche Aufwand führt zu wirtschaftlichen Nachteilen für Frauen, da sie weniger Zeit für Erwerbsarbeit haben. Dadurch ergeben