Frauen sind im Fernsehen deutlich unterrepräsentiert. Das zeigt die bisher größte deutsche Studie zu Geschlechterverhältnissen im Fernsehen. In den untersuchten Programmen kommen auf eine Frau zwei Männer. Ein Drittel der Sendungen hat keine weiblichen Protagonistinnen, während nur 15% ohne männliche Protagonisten auskommen. Frauen werden oft im Kontext von Beziehung und Partnerschaft gezeigt, Männer hingegen als Experten.

Die Geschlechterverteilung ändert sich mit dem Alter: Bis Mitte 30 sind Frauen und Männer etwa gleich oft vertreten. Danach nimmt die Präsenz von Frauen ab: Ab 30 kommen auf eine Frau zwei Männer, ab 50 sogar drei Männer. Dies gilt auch für Kinofilme. Im Kinderfernsehen sind nur 25% der Figuren weiblich und die meisten imaginären Figuren sind männlich.

Gleichmäßig verteilte und diverse Darstellung von Frauen und Männern in den Medien ist wichtig, da sie Rollenvorbilder prägen. Stereotype Darstellungen verstärken traditionelle Geschlechterrollen und beeinflussen die Wahrnehmung junger Menschen.

Wer selbst einmal Filme testen möchte, kann den Bechdel-Test anwenden: Gibt es mindestens zwei Frauen mit Namen? Sprechen sie miteinander? Sprechen sie über etwas anderes als einen Mann? Ein Film besteht den Test, wenn alle drei Fragen mit „Ja“ beantwortet werden.

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