Fast die Hälfte aller Väter mit Kindern unter zehn Jahren (45%) wünscht sich eine partnerschaftliche Aufteilung der Kinderbetreuung. Das zeigen Umfragen des Instituts für Demoskopie in Allensbach. Weniger als ein Fünftel (17 %) aller Väter geben jedoch an, dass sie eine solche Arbeitsteilung praktizieren.

Frauen leisten täglich 44,3% mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer, der Unterschied wird als Gender Care Gap bezeichnet. Das bedeutet, Frauen verwenden im Durchschnitt 79 Minuten mehr pro Tag für Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit und Ehrenamt.

Dieser ungleiche Aufwand führt zu wirtschaftlichen Nachteilen für Frauen, da sie weniger Zeit für Erwerbsarbeit haben. Dadurch ergeben sich niedrigere Löhne, eingeschränkte berufliche Chancen, weniger ökonomische Eigenständigkeit und geringere Rentenansprüche, was zu einem höheren Risiko von Altersarmut führt.

Eine gerechtere Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit stärkt Frauen wirtschaftlich und ermöglicht ihnen mehr Unabhängigkeit. Auch Väter profitieren davon, durch mehr Zeit für die Familie. So profitiert die ganze Familie davon, wenn beide Elternteile sich mehr an der Familienarbeit beteiligen. Die gerechte Verteilung von Sorgearbeit ist ein zentrales Thema der Gleichstellung, da sie zur gleichmäßigen Verteilung von Geld, Macht und Zeit beiträgt.

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