In Deutschland gibt es immer noch einen großen Unterschied in den Löhnen von Männern und Frauen. Dieser Unterschied wird als Gender Pay Gap bezeichnet. Der unbereinigte Gender Pay Gap beträgt 18%. Das bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 18% weniger verdienen als Männer. Der bereinigte Gender Pay Gap, der Unterschiede in Berufserfahrung, Bildung und Arbeitszeit berücksichtigt, liegt bei 6%. Gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit sind wichtig für Geschlechtergerechtigkeit.
Das Entgelttransparenzgesetz soll helfen, diese Lücke zu schließen. Es sorgt für mehr Transparenz in den Lohnstrukturen. Eine wichtige Studie von Ute Klammer und Sarah Lillemeier vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) zeigt, dass “Frauenberufe” oft schlechter bezahlt werden als “Männerberufe”, obwohl die Anforderungen und Belastungen vergleichbar sind. Der Comparable-Worth-Index (CW-Index) vergleicht Wissen, Können, körperliche und psychosoziale Belastungen sowie Verantwortung in verschiedenen Berufen. Pflegekräfte sind demzufolge auf dem Niveau von Ingenieur*innen anzusiedeln, da Anforderungen an Kompetenz und Verantwortung sowie die Belastung vergleichbar sind.
Die Forschung zeigt, dass “Frauenberufe” weniger wertgeschätzt und daher schlechter bezahlt werden. Gerechte Bezahlung ist nicht nur fair, sondern auch wichtig für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen. Sie verbessert ihre beruflichen Chancen und ihre Altersvorsorge.
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